Dieser Vorschlag Veltheims wurde Friedrich Wilhelm III. unterbreitet, welcher in einer "Cabinettsordre, datiert Frankfurt a./M. den 19. November 1813, die Errichtung eines Pionierkorps aus den Mansfelder Bergleuten" genehmigte. Gleichzeitig wurde ein >Reglement die Formierung der Berg-, Hütten- und Salinearbeiter zu streitbaren Massen betreffend< erlassen, welches den Veltheimschen Vorschlag erweiternd, die Bildung von Reserve- und Landsturmformationen anordnete und die militärische Ausbildung regelte. Der Einzugsbereich des Bataillons wurde auf die Salinen und Bergbaugebiete bei Wettin, Löbejün und im Unterharz ausgedehnt. Es wurde bestimmt, >dass die aus dem Kriege Zurückkehrenden die nächsten Ansprüche, auf die fortdauernde Arbeit haben, sowie dass den Beamten und Unterbeamten ihre Stellen während des Krieges offen erhalten und dass sie im Genuss ihres Diensteinkommens bleiben< sollten.


Bereits Anfang Dezember hatten sich über 600 Mann zum freiwilligen Dienst gemeldet. Aus diesen wurden die für die Weiterführung der Betriebe und auf Grund häuslicher Verhältnisse Unabkömmlichen ausgesondert. Die Übrigbleibenden 491 im Alter von 17 bis 43 Jahren wurden zum Pionierdienst gemustert. Darunter aus Eisleben 42 Mann, aus Wolferode 25 Mann, aus Wimmelburg 13 Mann, aus Helfta 3 Mann. Aus Bischofrode 5 Mann, aus Blankeinheim 10 Mann, aus Bornstedt 1 Mann, aus Benndorf 3 Mann, aus Ahlsdorf 14 Mann, aus Helbra 10 Mann, aus Hergisdorf 31 Mann, aus Kreisfeld 21 Mann, aus Ziegelrode 10 Mann, aus Schmalzerode 6 Mann, aus Klostermansfeld 16 Mann, aus Polleben 1 Mann, aus Hettstedt 93 Mann, aus Wiederstedt 17 Mann, aus Walbeck 5 Mann, aus Mansfeld 5 Mann, aus Leimbach 8 Mann, aus Großörner 19 Mann, aus Burgörner 18 Mann, aus Gerbstedt 37 Mann, aus Friedeburger Hütte 14 Mann. Aus mehreren Familien waren es zwei und drei Söhne.


Berghauptmann

Franz Wilhelm Werner Freiherr von Veltheim


Die militärische Ausbildung begann ab Mitte Dezember. Dazu wurden die Angemusterten an bestimmten Orten in Exerzier-Kameradschaften zusammengefasst und dort in Quartier gelegt. Aus den Aufzeichnungen eines Eislebener Ackerbürgers und Zimmermanns geht hervor, dass er vom 12. bis 22. Januar drei Bergleute aus Hettstedt in Quartier hatte, danach wiederum aus Helbra, Bischofrode und Vatterode - nach dem Abmarsch der zweiten und dritten Kompanie noch zweimal je 3 Mann. Die Exerzier-Kameradschaften fuhren immer in der Frühschicht ein und beendeten die Schicht etwas früher als die übrigen Kameradschaften. An den Nachmittagen wurden sie von Exerziermeistern im militärischen Dienst ausgebildet. Da sie infolge ihrer kürzeren Arbeitszeit weniger Lohn erhielten, wurden ihnen von den Knappschaften besondere Lohnzulagen gezahlt. Die Besoldungen der Exerziermeister übernahmen auch die Knappschaften. Neben einigen Salinearbeitern, Kohlenbergleuten aus Wettin und Löbejün und aus den Eisenerzgruben des Unterharzes waren zur technischen Vervollständigung des Bataillons noch 100 Mann aus anderen Handwerksberufen eingegliedert worden.


Zur Uniformierung brachte jeder Berg- und Hüttenmann seinen Tschako, seinen Bergmannskittel, schwarze Hosen und Stiefel mit. Die Tschakos wurden mit Schirmen versehen, die Kittel mit hellblauen Kragen, Aufschlägen und rotbesetzten Schößen. Über den Stiefeln wurden schwarze Gamaschen getragen. Zur Einkleidung der Handwerker gaben die zurückbleibenden Bergleute ihre Kittel und Tschako.


Mitte Januar 1814 traten die vier Kompanien des Bataillons, das inzwischen auf 800 Mann verstärkt war, unter dem Kommando des Ingenieurkapitäns von Biberstein in Eisleben zusammen. Jede Kompanie bestand aus 4 Mineur-, 6 Sappeur- und 3 Pontonier-Korporalschaften mit einer Gesamtstärke von 200 Mann. Am 1. März 1814 erfolgte in der Andreaskirche die Vereidigung.